GM - Thomas ''Eldron'' Glaesker
PC's - Elanarion, Eldoran, Elyas alias Santos, Menhir & Sul
Nach einer turbulenten Flußfahrt auf dem Anduin haben Elanarion, Santos und Eldoran selbigen verlassen, um ihre Reise nach Tols Galen auf dem Landweg fortzusetzen. Dort wollen sie Silan von Galen treffen, wo dessen Vater ein Kontor betreibt. Immerhin steht noch der Lohn für mehrere Monate für geleistete Dienste bei der Jagd nach schwarzmagischen Artefakten aus. Aus demselben Grund treffen noch Menhir und Eldron in Caer Andros zur Gruppe.
Gemeinsam reist man also die große Weststraße südwärts gen Minas Tirith, wir schreiben den 14.5.2966. Zur Rechten erhebt sich der mächtige und zweifelsfrei düstere Grauwald, dahinter ragen die östlichsten Spitzen des Weißen Gebirges auf. Soeben hat man Amon Din, das erste Leuchtfeuer passiert, als wir einige hundert Meter vor uns einen Wagen sehen, der augenscheinlich von einer Räuberbande überfallen wird!
Sofort preschen Elanarion, Eldoran und Santos vor, um den Opfern zur Hilfe zu eilen. Ein Pfeil aus vollem Galopp von Eldoran ''Hood'' läßt den ersten Räuber tödlich getroffen zu Boden sinken. Einer der Wagenfahrer ist noch kampfbereit und stürzt sich todesmutig auf einen seiner Peiniger. Nach einem kurzen Handgemenge ist er niedergerungen. Die übrigen vier Wegelagerer ergreifen die Flucht in Richtung Grauwald.
Die beiden Besitzer des Wagens sind ihren Verletzungen erlegen, nur der Kämpfer ist mit dem Leben davon gekommen. Er stellt sich als Sul vor, ein Geschichtsgelehrter, der aus Nenost kommend seine Studien in Gondor fortsetzen will. Er sei von den beiden Reisenden ein Stück des Weges mitgenommen worden, einen Grund für den Überfall kann er sich nicht denken. Dennoch, es ist schon verwunderlich, mit welcher Dreistigkeit Räuber nicht einmal einen Tagesritt vom äußeren Schutzwall von Minas Tirith entfernt ihrem Geschäft nachgehen.
Eine kurze Durchsuchung des toten und des verletzten Räubers fördert zwei edle und sehr alte Langdolche zu Tage. Elanarion erkennt sie ohne zu zögern als Waffen der Dunedain, nahezu 2000 Jahre alt. Und der Tote trägt darüberhinaus ein Amulett mit eindeutig magischer, allem Anschein nach schwarzmagischer Kraft. Doch trotz gewisser ''Unterhaltungsmethoden'', in deren Ausübung sich besonders Santos und Elanarion hervortun, hält der Überlebende seltsam dicht, kein Hinweis, mit dem wir etwas anfangen könnten, kommt über seine Lippen. Also nehmen wir den Wagen und lenken ihn und das Gespann, mit dem Menhir im Kreise seines astrologischen Hokuspokus umherreist weiter südwärts, zum Wall. Dort übergeben wir den Wagen, die Leichen sowie den Gefangenen in die Obhut der Wachsoldaten.
In der Nacht spüren die sensiblen Elben Eldoran und Eldron, wie ein unheimlicher Schatten sich wie ein Alp auf uns legt. Furcht greift um sich. Am nächsten Morgen ist der Gefangene tot. Er wurde das Opfer eines Assassinen. Daraufhin lüften Sul und Santos ihre Geheimnisse. Sul hatte in Nenost Bekanntschaft mit einer Assassinengilde gemacht, Santos gibt sich als Elyas zu erkennen und gibt vor, ebenfalls von einem Assassinenbund, nämlich der Schwarzen Lilie gesucht zu werden.
Ist die Räuberbande dort draußen ein Ableger einer dieser Gilden? Wir entschließen uns zur einer Info-Tour nach Minas Tirith, um den Geschehnissen auf den Grund zu gehen. Nach eintägigen Bemühungen wissen wir: Das Amulett und ebenso die Dunedain-Langdolche in schwächerer Form sind über und über bedeckt mit Schutzrunen gegen böse Geister und Dämonen. Und vor knapp 2000 Jahren hat hier der Dunedain-Fürst Firungir eine Schlacht gegen den Schwarzen Schatten von Mordor gefochten. Die Schatten konnte er zurückwerfen, doch fanden er und viele seiner Getreuen dabei den Tod. Am Rande des Grauwaldes wurden sie in Hügelgräbern bestattet, und dabei mit allerlei Schutzzauber umgeben, um Ihre letzte Ruhestätte vor bösen Geistern zu schützen.
Und eben das scheint nicht ganz geklappt zu haben. Ein Grabunhold, der gelegentlich auch hier nachts Angst und Schrecken verbreitet, hat sich in einem der Gräber allem Anschein nach eingenistet. Die Räuber nutzen die noch aktiven Schutzrunen, sich selbst den Unhold vom Leibe zu halten, gleichsam in seinem Schutze aber ein sicheres Versteck zu haben. Also machen wir uns am nächsten Morgen auf den Weg, das Räubernest auszuheben (nachts wäre es dann ja doch geringfügig selbstmörderisch, sollte sich tatsächlich ein Grabunhold in der Nähe aufhalten).
Am frühen Nachmittag finden wir am Rande des Grauwaldes eine eindeutig unnatürliche Hügellandschaft wieder. Auch wenn der Zahn der Zeit schon so manches Indiz verweht hat, so befinden wir uns doch inmitten von Hügelgräbern. Eine ausgiebige aber auch sehr vorsichtige Spurensuche beginnt, bis Elyas am Fuße eines Hügels gut versteckt hinter einer Gebüschgruppe den Eingang einer Höhle findet. Sofort und auf leisen Sohlen statten wir der Höhle einen Besuch ab. Inzwischen ist es aber bereits dämmrig geworden. Niemand denkt in der Erregung, so kurz vor dem Ziel zu stehen, noch an die Gefahr durch den Grabunhold...
Zwei schwere Stoffvorhänge dämmen die Geräusche, die aus dem Inneren nach außen dringen könnten. Dahinter öffnet sich der Gang in eine große Höhle, die offensichtlich als Pferdestall und Vorratskammer genutzt wird. Während Elyas, Elanarion und Eldron den zweiten Ausgang der Höhle sichern, können es Eldoran und Sul nicht lassen, die Habseligkeiten der Räuber zu durchstöbern, denn zweifelsfrei handelt es sich hierbei um deren Unterschlupf.
Da raschelt der Vorhang zum zweiten Ausgang, ein Räuber tritt uns entgegen. Sein letzter Ausdruck bleibt der eines völlig Verdutzten, denn Elyas gibt uns blitzschnell eine Kostprobe seines Könnens. So langsam machen sich bei uns Zweifel breit, ob der Mann nur von der Assassinengilde gesucht wird, oder ob er nicht selbst Mitglied einer solchen ist! Auf jeden Fall geht es nun nur noch vorwärts, will man einer weiteren Entdeckung zuvorkommen. Sul übernimmt die Führung. Nach kurzer Sondierung der Lage erzeugt er eine Lichteruption (soviel zum Thema ''Ich bin ein armer Historiker...'') inmitten der nebenan herumlungernden Räuber, die teilweise schwer benommen zusammenbrechen.
Sofort sind wir über ihnen. Der Kampf ist kurz und tödlich. Keiner der Räuber kann entkommen, die letzten ergeben sich verwundet oder verzweifelt. Nur der Anführer versucht, in die Nebenkammer zu entkommen. Aber wiederum ist es Sul, der ihn durch einen gezielten Shock Bolt außer Gefecht ins Reich der Träume schickt. Sekunden später ist der Kampf vorüber. Die Überlebenden werden gefesselt, das Grab systematisch durchsucht. Offensichtlich handelt es sich nicht um Firungirs Grab, sondern um das eines seiner Vasallen. Die Langdolche und anderen Schmuckstücke der Dunedain lassen wir im Grab zurück, nur das Schutzrunenamulett des Anführers will Menhir mitnehmen, um es einem Priester in Minas Tirith zu übereignen.
Doch plötzlich macht sich schleichendes Grauen in uns breit. Der Grabunhold! Inzwischen ist es dunkel geworden, die Zeit der umherirrenden Schatten und Sendboten des Bösen hat begonnen. Nur mühsam gelingt es uns, die aufkommende Panik zu unterdrücken. Beinahe hätten wir noch die gefesselten Räuber vergessen, so plötzlich war unser Aufbruch. Es ist schon ein Wunder, daß unsere Pferde sich noch nicht losgerissen hatten, als wir endlich deren Versteck erreichen. Im fliegenden Galopp geht es dann zuück zum rettenden Wall von Minas Tirith, den wir aber erst in tiefster Nacht erreichen, nicht ohne noch so manchen gehetzten Blick zurück über die Schulter geworfen zu haben.
So geschehen und aufgeschrieben von
Eldron deLoessian