Thorec unter Mordverdacht


    Teilnehmer: Cydarr, Corum, Eldoran

    Zeit: 5./6.11.2964

    Gamemaster: Aragorn III.


    Es war ein angenehmer Tag gewesen, dieser 5.11., wie selten zu dieser Jahreszeit und wie sonst sollte man ihn beenden, wenn nicht durch einen Besuch im Elbereth-Tempel. Diese Auffassung vertraten zumindest Thorec und Eldoran - obwohl ich mir persönlich einen Feierabend ganz anders vorstelle. Es war gegen neun Uhr abends, als sich Thorec und Eldoran auf den Rückweg machten. Plötzlich ertönen Hilfeschreie aus zwei verschiedenen Richtungen. Gedankenschnell trennen sich die beiden und eilen den Quellen der Schreie entgegen. Doch während Eldoran feststellen muß, daß kein Verletzter, Überfallener etc. zu sehen ist, stößt Thorec an der Westpromenade unversehens auf eine niedergestochene Gestalt.

    Ein Mann, den Thorec noch nie zuvor sah, liegt röchelnd am Boden und offensichtlich auch in den letzten Zügen seines Lebens. Eim Messer steckt tief in seinem Rücken, Thorec kann nichts mehr für ihn tun. Und in dem Moment kommt bereits eine Abteilung der Stadtwachen auf Thorec zu und identifiziert ihn einwandfrei als tatverdächtig. Gerade noch unentdeckt gelingt es ihm, eine Pergamentrolle aus dem Besitz des Toten an sich zu nehmen. Und obwohl sich Thorec redlich bemüht, seine Unschuld zu beteuern, läßt sich der Wachoffizier nicht beirren, sondern führt ihn zum Gefängnis.

    Dieses muß Eldoran mitansehen, als er den Tatort erreicht. Doch kaum sind die Wachen mit Thorec abgezogen, zerfällt die Leiche zu Staub! Ürig bleibt ein Messer mit schwarzer Klinge, welches Eldoran sofort den Priestern übereignet: Seine schwarzmagischen Kräfte sind nicht zu übersehen. Sodann eilt der Halbelb zum Gefängnis, wo er ein Gespräch mit Thorec unter vier Augen führen kann. Dabei wechselt das Pergament des Toten seinen Besitzer. Als aber klar wird, daß Thorec mit Worten allein aus dieser bösen Situation nicht herausgeholfen werden kann, trommelt Eldoran ein Kommitee zur Rettung Thorecs, kurz KRT, zusammen.

    Dessen Mitglieder, Aragorn, Cydarr und Corum befinden sich im Amboß - wo auch sonst. Nach einer kurzen Lagebesprechung rückt das Pergament in den Mittelpunkt des Interesses. Und so lautet sein Inhalt: Wenn Eisen zu Silber wird,

    der Ort wird nun bekannt.

    Eilt Euch und seid schnell,

    Vorsicht ist geboten,

    damit das Böse nicht gewinnt.

    Denkt daran: Die Zeit verrint.

    Diese in Khuzdul geschriebenen Zeilen waren (für Nicht-Zwerge) recht schnell übersetzt und nun begann das Rauchen in den Köpfen. Kurz bevor man die Hand nicht mehr vor Augen sehen konnte, hatte irgendjemand (man konnte schon nicht mehr genau sehen wer) den genialen Einfall, bei Eisen zu Silber handele es sich um Mitternacht zwischen den Tagen des Eisens und des Silbers - was heute war. Inzwischen war es kurz vor Mitternacht, so daß man, in Anbetracht fehlender weiterer Ideen, auf die Straße hinaus trat. Sofort surrte ein schlecht gezielter Pfeil eines Assassinen heran, verfehlte uns jedoch. Der Schütze aber - wie bei Assassinen üblich - machte sein mangelhaftes Zielvermögen durch enorm behende Beinarbeit wieder wett und entkam unerkannt.

    Inzwischen war es Mitternacht geworden, und plötzlich wurde der Himmel über dem nördlichen Teil der Stadt in silbernes Glosen getaucht. Sofort machten sich die Vier auf den Weg und erreichten, kurz bevor das Glosen wieder verblaßte, eine Villa an der Ostpromenade Ecke Boronweg. Als sie sich anschickten, daß Grundstück zu betreten, erschien ein hünenhafter, gatzköpfiger Kämpfer. Es kommt zum Kampf und nur dank des Einsatzes aller kann hier schließlich festgehalten werden, daß es sich lediglich um eine Illusion handelte.

    Also ist der Weg in den Garten des fraglichen Grundstückes frei. Cydarr erklimmt die Mauer, doch spürt er dort Widerstand und kann nicht in den Garten hinunterspringen. Statt dessen verwandelt sich der Garten in ein tosendes Meer, aus dessen Fluten sich ein Krake erhebt, der Cydarr sofort angreift. Doch so plötzlich, wie der Krake auftauchte, verschwindet er auch wieder - Cydarr stürzt von der Mauer und findet sich auf dem Boden eines ganz normalen Beetes wieder (zur allgemeinen Erheiterung der Zuschauer). Schnell folgen die anderen in den Garten und betreten das Haus durch den Hintereingang. Doch prompt fällt die Tür hinter ihnen zu: An der Wand erscheint eine Schrift: 2 Stunden, dann beginnt der Sand in einer übergroßen Eieruhr im Raum zu rinnen.

    Die Gruppe beginnt, das Haus zu durchsuchen. Da man aber nicht weiß, was man eigentlich sucht, gipfelt dieses Unterfangen in Eldorans Aktion, einen Blick in den Kamin zu werfen und dabei zu verschwinden. Als die übrigen ihn nicht finden können, tun sie es ihm gleich - und finden sich im Keller vereint wieder. Dort hat Eldoran kurz einige Zombies bekämpft und sich anschließend zurückgezogen. Gemeinsam dringt die Gruppe in den Keller vor, weicht Gegnern wie Ratten, Zombies und Assassinen entweder aus oder vernichtet sie und stößt hinter einer Geheimtür auf den Oberschurken Randir, Mitglied der Bruderschaft der Schwarzen Lilie. In einem furiosen Showdown wird Randir seiner gerechten Strafe zugeführt - wie die aussieht, dürfte klar sein. In einer kleinen Schatzkammer nehmen unsere Helden dann noch einige persönliche Bereicherungen vor, bevor sie den Vorgang melden. Daraufhin wird Thorec freigelassenen und darf wieder die freie Stadtluft schnuppern...

    So geschehen und aufgeschrieben von
    Darin Hauihn
    im Jahre 2964


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    wolf.krueger@dlr.de
    Mon June 17, 1996