mit Caedmon, Gellin & Harthand
Zeit: 17.-25.5.3000
GM: Thomas ''Nimril'' Glaesker
Langsam glätteten sich die Wogen, die der Machtwechsel in Minas Anfalas
geschlagen hatte und an dem wir nicht ganz unschuldig waren. Also
genossen wir die uns vom neuen Fürsten entgegengebrachte Aufmerksamkeit
während eines zweiwöchigen Aufenthaltes in der Stadt. Nur Gellin hatte
damit wenig im Sinn: zu schmerzhaft war seine Verletzung, zu tief saß
der Haß auf den Verursacher Voronwe. Und so verwundert es nicht, daß
wir nur zu viert die Heimreise antraten, wobei die Tatsache, daß Voronwe
nicht mit uns fuhr den Zwerg sogar davon überzeugen konnte, eine
Schiffspassage zu buchen!
Nimril
im Jahre 3000 T.A.
Die Lady Gilwen war ein kleiner Küstensegler, der uns schnell nach
Pelargir bringen sollte. Während eines Zwischenstops in Dol Amroth
nahmen wir unsere dort untergestellten Pferde mit an Bord. Und ab da
war es aus mit der ruhigen Überfahrt. Am Morgen des ersten Seetages nach
Dol Amroth lassen Schreie der Seeleute Gellin und Harthand an Deck
rennen: ein Krake greift das Schiff an, wohl in der Hoffnung, daß so
manch nahrhafter Brocken über Bord gehen möge. Doch da kennt er unsere
beiden Waffenmeister schlecht. Nachdem sie dem Seeungeheuer zwei der
Arme gestutzt haben, flieht es heulend vor Wut zurück in die Fluten.
Am nächsten Tag erscheint ein sich rasch näherndes Segel am Horizont,
geziert von einer blutroten Flagge: Piraten! Eine über 50 Meter lange
Dromone, der zu entkommen nahezu aussichtslos ist, geht längsseits
und schon strömen Piraten enternd auf unseren Segler. Unter
Führung von Kapitän Halatan, Gellin und Harthand ist bereits eine
Verteidigung organisiert worden, die sich zunächst wacker gegen die
Übermacht behauptet. Doch dann geht Harthand zu Boden, seine
Verteidigungsreihe schwankt und bricht schließlich auf -- das ist
der Anfang vom Ende.
Harthands Verletzung wird von einer Frauengestalt geheilt, die wie
Dorien, die Braut des Kapitänssohns aussieht. Doch zweifelsfrei ist
sie es nicht, da letztere ihre Kabine nicht verlassen hat. Wir sollten
auch nicht mehr herausfinden, wer sie war, denn kaum ist Harthand geheilt,
hat er eine Vision von einem grünen (magischen?) Stein und einer
Ruine auf einer schroffen Klippe. Danach verschwindet die Gestalt.
Zurück zur Realität: Die Piraten besetzen das Schiff, plündern und
machen es seeuntüchtig, und entführen Dorien. Uns und der Mannschaft
lassen sie das Leben. Nachdem das Schiff einigermaßen wieder repariert
ist, reisen wir die Küste entlang auf der Suche nach der Ruine aus
Harthands Vision, in der Hoffnung dort könnte auch Dorien hin verschleppt
worden sein (ebenso wie Harthands Schwert, was selbigen ungleich wütender
machte).
Als wir keine Festung finden können, reisen wir weiter nach
Linhir, um das Schiff ins Dock zu bringen. Dort rüsten wir für
eine Landexpedition, als wir von einer in Frage kommenden Festung
hören und brechen auf, die Küste entlang zurück.
Im Dorf Dolo erzählt man uns von einer Festung, die vor 200 Jahren
plötzlich verschwand. Bei der Untersuchung dieser Stelle auf den
Klippen bekommen wir Angstgefühle, etwas scheint uns von einer
bestimmten Stelle abhalten zu wollen. Endlich kann Caedmon seine Angst
überwinden und tritt vor. Als hätte er eine unsichtbare Grenze
überschritten, taucht vor ihm die gesuchte Festung auf: wohl versteckt
durch einen mächtigen Zauber. Gemeinsam dringen wir in die recht gut
erhaltene Ruine ein und erkennen es schon bald als Versteck der
Piraten!
Vorsichtig erforschen wir das Gemäuer, sogar so vorsichtig, daß wir
es gar nicht nötig gehabt hätten, in irgendwelche kämpferischen
Aktivitäten verwickelt zu werden, wenn, ja wenn Gellin und Harthand
nicht unbedingt ihren Spaß noch hätten haben wollen. Also haben wir
zunächst die vierköpfige Wachmannschaft kaltgestellt, den Kerkermeister
abserviert und schließlich gar noch den Oberpiraten durch seine eigene
Festung gehetzt, gestellt und niedergerungen (Da er uns aber zuvor auf
dem Schiff am Leben ließ, meinte Harthand, ihn ebenfalls verschonen
zu müssen). Caedman sah das geringfügig anders und nahm sich als
Entschädigung eine Handvoll Geschmeide aus dem Besitz des
Piratenkapitäns mit. Nun erst befreiten wir die entführte Dorien
und flohen mit ihr zurück zum Dorf und schließlich nach Linhir.
Ein Ereignis soll aber hier noch Erwähnung finden, auch wenn ich nicht
weiß, ob man sich darüber freuen soll: Ein halbtotes Mitglied der
überwältigten Wachmannschaft wurde von Caedmon vor dem sicheren Tod
bewahrt. Este erhörte Caedmons Wunsch und erlaubte ihm wieder zu
reden. Schade, eigentlich hatten wir uns an seine Schiefertäfelchen
gerade gewöhnt...
So geschehen und aufgeschrieben von