Versteigerung

    oder

    des Vaters Schicksal


    Teilnehmer: Arag, Aragorn, Valeria und Thorec Calloris
    Zeit: 21.10. - 24.10.2963
    Gamemaster: Thorec Calloris


    Es war ein relativ warmer Oktobertag in Roch, genauer der 21.10.2963. Wiedereinmal sollte es einen großen Basar in Roch geben, wie es ihn alle zwei Jahre schon immer gegeben hat. Diesmal befanden sich die Wagen auf dem Südmarkt und die eigentlichen Buden auf dem Westmarkt. Schon ein paar Tage vorher rollten die ersten Wagen heran und es herrschte emsiges Treiben. Dabei fiel Arag und Aragorn ein Wagen ins Auge, dessen Größe recht ungewöhnlich ist und ein augenfälliges Wappen besaß. Er maß 6 Meter in der Länge und 2 Meter in der Breite. Außerdem war er reich verziert. Er wurde von einem alten Mann gefahren, der, wie sich später herausstellte (Arag quetschte einfach einen Organisationsbeamten aus), Todinro Chartem hieß und von Doriath hierher unterwegs war. Begleitet wurde er von seinem Diener Hegor, der ebenfalls einen Wagen fuhr, allerdings einen, der funktional aufgebaut war und ganz normal aussah. Gegen abend guckten sich Arag, Aragorn und Valeria erst einmal um, was es so an interessanten Buden wohl geben würde. Danach gings, wie so häufig, in Arags Stammkneipe " FüSO'S " [d. h. Für subversive Objekte], um etwas zu essen und um sich ein bißchen umzuhören. Man sprach aber nur von kleinen Dingen wie Diebstahl und kleineren Schlägereien, die beim letzten Basar vorgekommen sein sollen. Sonst passierte wenig in der Kneipe. Darum ging man auch früh ins Bett, aber sicherte noch schnell die Geschäfte doppelt und dreifach ab; man weiß ja nie bei so viel fahrendem Volk.

    Am nächsten Morgen wurde dann wie üblich der Arbeit nachgegangen. Doch freute man sich aber schon auf den Mittag, da um 13:00 Uhr der Basar eröffnet wurde. Ende um 20:00 Uhr. So schlenderte man neugierig über den Westmarkt, guckt hier und da, und ehe man sich's versah, hatten die meisten irgend etwas gekauft. Arags Neuerwerbungen bestanden in einem Trinkhorn, einem 3er-Kerzenständer und einer neuartigen Erfindung aus Gondor: ein sogenanntes "Gondorianisches (Klapp) Messer". Valeria ergatterte ein Broschenanhänger und etwas magisches, und zwar kaufte sie von Todinro ein Amulett, welches für 30 Minuten 50% aller Hits absorbiert und erst wieder nach 48 Stunden einsatzfähig ist. Der Nachteil liegt darin, daß irgendeine Art von Hit ausreicht, das Amulett zu aktivieren. Stolpert oder stößt man sich also zufällig, sollten alle "hitträchtigen Handlungen" [was auch immer damit gemeint sein möge] aus Sicht des Amulettbesitzers in nächster Zukunft passieren. Die Investition der 2,5 Goldstücke hatte sich aber dennoch gelohnt.

    Gegen Nachmittag beschloß man dann, sich um 19:00 Uhr bei Aragorn zum Essen zu treffen. Um 22:00 Uhr schien dann etwas auf dem Westmarkt passiert zu sein. Man hörte Stimmen und sah eine Menschentraube vor Todinros Wagen. Arag, Aragorn und Valeria gingen natürlich darauf zu und erfuhren, daß ein wohl seltenes und teures Schwert gestohlen worden sei. Todinro, der völlig aufgelöst zu sein schien, gewann etwas Zutrauen zu Arag und erzählte ihm, daß er das Schwert, welches zu zwei weiteren gehöre, unbedingt haben müsse. Ohne dieses wären die anderen nicht das, was sie wären. Sie (die Schwerter) wären in seine Wiege gelegt und hätten stark für das Gute gekämpft, aber immer zusammen, den nur vereint hätten sie besondere Macht. Aragorn versprach ebenfalls zu helfen, aber nur mit einer angemessenen Belohnung. Die 5 Goldstücke Belohnung für alle hielt er für einen Scherz und brachte den alten Mann in eine finanzielle Schwierigkeit. Das letzte Angebot, 3 Goldstücke pro Person ( 2 gute Freunde namens Valeria und Thorec würden sich ebenfalls an der Suche beteiligen) war dann auch wirklich das letzte Angebot des Mannes. 10 Goldstücke und eine freie Auswahl im " Laden " konnte Aragorn partout nicht durchsetzen, da der Mann wirklich nicht in Gold badete. Er hatte ja nur die Wagen mit Inhalt, von deren Verkauf und Erlös er lebte. Arag schien dies sofort zu erkennen und wollte die wirtschaftliche Grundlage des Mannes nicht gefährden und versprach dem Manne kostenlos zu helfen, nur daß er ihm einen Gefallen schulde wäre die einzige Bitte, ob sie aber überhaupt je eingelöst werde, sei eine andere Sache. Todinro nahm dankend an und ich weiß nicht, wie es dazu kam, aber plötzlich wollte auch Aragorn überhaupt kein Geld mehr haben, mit so einem Gefallen wäre auch er sehr zufrieden (welch' Gesinnungswandel !!!!!!) So machte sich Arag dann noch um 23:30 Uhr zum Flußtempel auf und versuchte dort einiges herauszubekommen. Die Information, die er bekam bestand darin, daß sich ein Ver wandter (= Sohn) informiert habe, wie sich gewisse Schwerter besorgen lassen könnten. Wegen seines Auftretens habe er aber keine Hilfe bekommen. Dankend und mit dem Hinweis, die Schwerter wären wohl verflucht oder so, verabschiedete sich Arag und ging verdient zum Schlafen nach Hause.

    Am nächsten Morgen wurde Todinro dann mit einem Giftmesser um 2 Uhr ermordet aufgefunden. Sogleich wurden die Estepriester alarmiert, während wir durch den Diener Hegor benachrichtigt wurden. Er bat uns den Auftrag weiter zu verfolgen, da das gestohlene Schwert unheimlich wichtig sei. Es würde am nächsten Tag eine Feuerbestattung auf dem Markt geben, bei denen die Schwerter um das Feuer herum postiert werden müßten. Gleichzeitig werde der gesamte Besitz mit Ausnahme des einfachen Wagens und einiger persönlicher Dinge, die Hegor laut Testament zugesprochen wurde, öffentlich versteigert. Beim Mörder und Dieb könne es sich um den verstoßenen Sohn Morgath handeln, da er sich der dunklen Seite zugewandt hätte und die Macht der Schwerter vorzüglich kenne und sie gegen das Gute verwenden würde. Ferner gab er jedem von uns 3 GS, (auch wenn sie nicht verabredet waren) die kurz darauf auf Arags Initiative hin dem Este Tempel gespendet wurden.

    Nun begann die Suche nach dem Schwert. Es wurden etliche Herbergen und Hotels abgeklappert, in dem sich ein Fremder mit der im Flußtempel erhaltenen Beschreibung des Sohnes aufhalten könnte. (Ca 23 Jahre, dunkelblondes Haar, bei grellem Licht Augenzwinkernd) Arag wurde dann auch im Karawanenhof fündig und teilte uns dies mit. Wir begaben uns also dorthin, Arag verjüngerte sein Aussehen durch Faceshifting auf 6 Jahre und betrat den Karawanenhof von neuem, erkundigte sich nach 'm Onkel (siehe Beschreibung), der was ganz dringendes kriegen sollte. Bereitwillig wurde ihm das Zimmer genannt, in das Arag einfachst Zutritt fand. Vom Fenster aus gab er uns schmiere stehenden dann ein Zeichen, denn wir sollten einen Teleport-Landeplatz freihalten, nur für den Fall, das etwas schief gehen würde. Dann widmete sich Arag ausführlich den beiden Zimmern. Interessant war nur eine Truhe und ein Schrank, dessen eine Hälfte abgeschlossen war. Sicherheitshalber wollte Arag dieses Schloß aus sicherer Entfernung durch Mes serwürfe öffnen, Fehlanzeige, das Schloß blieb zu, aber dafür gab es einige Fire-Bolts, von denen Arag glücklicherweise wegen seiner Vorsichtsmaßnahme verschont blieb. Wegen des dadurch entstandenen Lärms war nun aber der Wirt hochgekommen, um nach dem Rechten zu schauen. Sogleich teleportierte sich Arag hinunter und entfaceshiftete sich, während der Wirt die angekokelten Gegenstände begutachtete und natürlich auch die Schranktür berührte. So bekam er eine nette Verbrennung und ließ daraufhin die Stadt- und Tempelwachen holen. Da die Gilde der Krauthändler an der Reihe waren, die Stadtwachen zu stellen, ergab sich sogleich ein neues Betätigungsfeld für Arag: mitmischen, den Fremden, dessen Zimmer betroffen war, denunzieren (unerlaubte Anwendung von Magie), Wachen postieren und ausfragen, sowie die Meinung der Priester erfragen; schließlich die noch verschlossene Truhe mit den Stadtwachen zum Wachgebäude bringen und öffnen lassen.

    Und wer hätte es gedacht, das Schwert lag unter einem doppelten Boden versteckt. Hegor, der sofort benachrichtigt wurde, brach fast in Freudentränen aus und bedankte sich vielmals bei uns. Auf dem Weg zum Estetempel, wo das Schwert sicher verwahrt werden sollte, erzählte er uns die ganze Geschichte. Die drei Schwerter, die Todinro Chartem (=> Tod in Roch, Artem Amen einer Este-Sekte) gehörten, wären dazu bestimmt, während Todinros Feuerbestattung ihre Magie auf den " Leichnam " zu konzentrieren, damit dieser wiedererweckt werden würde, um den letzten Kampf gegen den Sohn (= das Böse) hoffentlich erfolgreich zu bestreiten. Das würde dann die völlige Vernichtung Beider bedeuten. Die Schwerter verlören ebenfalls ihre Magie im Kampf und hätten danach irgendeine besondere heilende Wirkung, so hätten es die Estepriester ihm gesagt. Man sollte aber während der Versteigerung aufpassen, daß Morgath sich die Schwerter nicht aneignet. Als Dank für die Wiederbeschaffung übergab Hegor Arag eine wertvolles, altes und ausführliches Buch über Kräuter, deren Vorkommen und Wirkung und Aragorn ein Buch, daß die Schmiedekunst ausführlichst beschreibt und für ihn einige neue Fertigkeiten beinhaltet. Man bedankte sich sehr und faßte den Plan, am nächsten Tag überall Wachen aufzustellen, die das Stehlen der Schwerter unmöglich machte. Valeria und Aragorn mischten sich unter's Volk, während Thorec und Arag auf dem höchsten Dach am Westmarkt in Stellung gingen.

    Dann entfachten 3 Priester an den jeweiligen Enden des Bestattungsareals (siehe Skizze) das Feuer, welches sich dann sehr langsam zur Mitte hin weiterfraß. Unterdessen begann die Versteigerung, dessen Erlös zu je einem 1/6 dem König von Rohan, den Fürsten von West- und Ostemnet und den Bürgern von Roch zukam, sowie das restliche Drittel den Tempeln von Manwe & Elbereth, Orom und Mandos zu gleichen Teilen. Das, was von den Schwertern übrig blieb, sollte der Este-Tempel bekommen.

    Aragorn ersteigerte dabei den Wagen für 26,64 GS. Während der Versteigerung rief plötzlich ein Mann aus der Menge, daß die Versteigerung unwirksam sei, da es einen Erben geben würde, der Anspruch auf die Schwerter und alles andere hätte: der Sohn des Verstorbenen. Sofort stürzten die Wachen auf ihn zu, um ihn fest zu nehmen; doch der Mann starb vorher durch Flammen, die aus seinem Körper kamen. Mittlerweile hatte sich das strahlende Wetter verfinstert und Valeria bemerkte einen weiteren Mann, der wie regungslos da stand. Nun kam auch starker Wind auf. Alle Versuche, diesen Mann aufzuhalten, mißlangen, da dieser Blitze auf die Angreifer schleuderte. Dann begann dieser auf den im Moment mächtig brennenden Scheiterhaufen hin zu schweben. Die Schwerter glühten bereits und richteten ihren Zauberstrahl auf die Mitte, wo Todinros "Leichnam" lag. Nachdem Morgath die Absperrung zum Bestattungsareal überflogen hatte, begann sich der Geist Todinros aufzurichten. Es flogen nur so die Blitze zwischen Vater und Sohn und in dem Moment, wo sich beide berührten, gab es einen derartig grellen Lichtblitz, daß alle Anwesenden für eine gewisse Zeit geblendet waren. Doch dann herrschte wieder Stille, beide waren verschwunden...

    So die Geschehnisse dieser Tage im Oktober 2963

    THOREC CALLORIS


    Regeln für die Versteigerung
    
    1. Festsetzung eines angemessenen Preises  (z.B. 10 GS)
    
    2. Anfangsgebot = 70 %  +/- W 20 % ;
                            + bei 1 oder 2 eines W 4
                            - bei 3 oder 4 eines W 4
    (hier 7 GS, W4 = 4, W20 = 3, => 67% = 6,7 GS als Anfangsgebot)
    
    3. Festlegung der Mitbieter je nach Bedarf, sonst W20,
       mindestens aber 3 bis 5
    
    4. Jede Erhöhung des Preises um 5 % des Anfangsgebotes.
       Dabei muß jeder Mitbieter einen W100 würfeln, um mithalten
       zu können. Wenn er unter 10 bleibt, scheidet er aus. Nach
       der 5. Runde muß er mindestens 15 würfeln, um dabei zu
       bleiben, nach 8. mindestens 20, nach der 10. min. 25, dann
       alle 2 Runden 5 mehr. Außerdem werden, nachdem der Preis um
       50 % vom Anfangsgebot angestiegen ist, (nach der 10. Runde)
       die nächsten Gebote um 5 % des nun erreichten Gebotes
       erhöht. Nach Verdoppelung des Anfangspreises erfolgt wieder
       einen Anpassung, u.s.w.....
    

    zurück
    wolf.krueger@dlr.de
    Mon Aug 27 1996